top of page

(c) hhla.de/hamburger-Fotoarchiv.de

Harald Hinsch

              Pegida                                                                                                            April  2016

 

Nach einer Meinungsinstitut Umfrage im April 2015 wollen  42%  der Bevölkerung einen Schlussstrich unter unsere  NS-Vergangenheit ziehen.

Es sei genügend aufgearbeitet worden.   Dem muss widersprochen werden, weil die  Gewalttaten des Rechtsextremismus sich immer mehr ausbreiten. Die deutschlandweite  NSU Mordserie mit den jahrelangen Versuchen der Sicherheitsorgane,  die Schuld bei den Angehörigen der Opfer zu suchen, steht im Zusammenhang mit der jahrzehntelangen  Denkschablone, das „Adenauer Syndrom“:  

Links zu bekämpfen und Rechts zu ignorieren !  Die Greueltaten der NS- Zeit haben in unserer Gegenwart lediglich ein modifiziertes Gesicht bekommen. Faschismus heute heißt :  Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.  

Gerade  im Pegidaland Sachsen hat sich, verursacht durch die gewaltige Fluchtwelle aus Syrien, eine extreme Fremdenfeindlichkeit entwickelt.  Der Rechtsextremismus benutzt lediglich ein neues Vokabular, die Übersetzung der Parolen in die Gegenwart ist faschistoid.  Das hört sich dann so an:  Deutschland den Deutschen  -  Da spricht die deutsche Herrenrasse - Deutschland bleibt Deutsch ! - Ein Deutscher ist kein Jude !  - Ein Deutscher ist kein Muslim !   

Sie sprechen von Überfremdung !  Auf  ihren Schildern steht  -  Ausländerfreie Zone!  Das hieß einmal - judenfreie Zone ! - Ausländer raus! - Das Boot ist voll !  Wer gebraucht wird, der kann bleiben, der Rest soll zuhause bleiben.

Die Solidarisierung der  Pegida - Bewegung  mit den  NeoNazis ergibt eine unheilvolle Allianz.  Pegida  behauptet  - Wir sind das Volk ! -  Das ist eine arrogante Anmaßung !  Pegida solidarisiert sich mit den Parolen der NeoNazis. Sie geht den braunen  Rattenfängern auf den Leim  -  Ist das gewollt?  Oder nur dumm ?

Ich unterstelle diesen 42%  der Menschen, die einen Schlussstrich unter unserer Vergangenheit ziehen wollen, es sei genügend aufgearbeitet worden, ein mangelndes bzw. ignorierendes Geschichtsbewusstsein.  Wer wie Pegida mit den NeoNazis zusammen auf die Straße geht und aufruft zu Fremdenfeindlichkeit und Rassenhass, der hat aus der Geschichte nichts gelernt. Sie leugnen oder sehen nicht die Zusammenhänge von Vergangenheit und Gegenwart.

Von Solidarität und Nächstenliebe  haben diese Ewiggestrigen anscheinend noch nichts gehört. Ich möchte daran erinnern,  dass Deutschland nach 1945 unter schwierigsten Umständen zwölf Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat. Das hat uns nicht geschadet, im Gegenteil.

Die Geschichte lehrt uns, dass  Einwanderung mit ihrer Kultur für jedes Land Fortschritt bedeutet und somit eine Bereicherung.  Pegida, sei doch nicht so kleingeistig !

Es sieht nicht gut aus -  bei steigenden Flüchtlingszahlen eskalieren die gewalttätigen Übergriffe. Es scheint sich eine latente  Fremdenfeindlichkeit und Rassismus durch Teile der Bevölkerung weiter auszubreiten.  Geschichtlich ist das ein Rückschritt.     

   

  

 

 

bottom of page